Lot 500

Mayrshofer, Max
1875 München - 1950 Ebenda

Auf dieses Los nicht bieten! Hierbei handelt es sich lediglich um einen erläuternden Text über den Künstler Max Mayrshofer. 

"Das seltsame Genie Max Mayrshofer" 

"So verblüffend seine reife Originalität, dass sich einem in überschwenglicher Verzücktheit Parallelen mit Liebermann, ja sogar Menzel aufdrängen möchten", hielt der Kunstkritiker Georg Jakob Wolf im Jahr 1910 über das Ausstellungsdebüt des Müncheners Max Mayrshofer fest. Ob in der Galerie Thannhauser in München, in der Galerie Gurlitt in Berlin oder der Armory Show 1913 in New York: Mayrshofers Werke waren in allen bedeutenden Ausstellungen der Zeit vertreten. Ab 1907 schuf er zudem Zeichnungen für die Zeitschriften "Die Jugend", sowie den "Simplicissimus" und "Hyperion". 

Der New Yorker Kunsthändler Matin Birnbaum sprach vom "seltsamen Genie Max Mayrshofer" - eine Bezeichnung, die vermutlich auf eine besondere Motivwahl des Künstlers zurückzuführen ist: seinen Zeichnungen von "Irrsinnigen", die er in Folge eines Besuches einer psychiatrischen Klinik anfertigte. Von denen einen als "Clownerien und Knockaboutspässe" abgetan, von denen anderen als meisterliche "Bilder des Grauens" bezeichnet, schlugen diese Arbeiten hohe Wellen in der Kunstwelt und hatten im Besonderen auf den österreichischen Künstler Egon Schiele einen prägenden Einfluss: "[...] Mayrshofers Serie spricht bereits 1907 viele Aspekte an, die für Schieles späteres Werk eine zentrale Bedeutung einnehmen werden." 

Im Jahr 1925 wurde Max Mayrshofer zum Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München ernannt. Zunehmend widmete sich der gedrungene Mann mit Spitzbart, wie er unter anderem von Alfred Kubin oder Olaf Gulbransson dargestellt wurde, der Malerei, in denen "[...] Licht und Farbe ineinander fließen und Arbeiten entstehen lassen, welche den Ansatz der klassischen Impressionisten wie Corinth oder Liebermann noch einmal zusammenfassen". 

Mayrshofer war in München und Umgebung stets mit Skizzenbuch anzutreffen, in denen er sowohl wichtige gesellschaftliche Ereignisse festhielt, die er später in Ölfarbe verwirklichte und die oft Auftragsarbeiten darstellen, als auch Motive, die allein sein persönliches Interesse erregt hatten und die unter anderem Ärzte und deren Patienten in steter Präsenz des Todes als Gerippe wiedergeben. Max Mayrshofer starb im Alter von 75 Jahren - im Jahr 1950 in München. 

Franz Emanuel Maria Gailer

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